ESG-Umsetzung in der Wohnungswirtschaft – pragmatische Umsetzungsmöglichkeiten in der Lieferkette
ESG (Environment/Umwelt, Soziales, Governance) ist aktuell ein heftig und kontrovers diskutiertes Thema in der deutschen undglobalen Wohnungswirtschaft. Die Verbesserung der unterschiedlich verstandenen Konformität steht vor verschiedenen Herausforderungen, zum Beispiel:
- Klare und einheitliche rechtlichen Rahmenbedingungen für die ESG-Konformität, z.B. für ESG-Berichterstattung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden.
- Finanzielle Ressourcen zur Errichtung von energieeffizientem Wohnraum oder Modernisierung bestehender Gebäude
- Technische Lösungen wie den Einsatz erneuerbarer Energien, energetische Sanierungen und digitale Überwachungs- und Reportingsysteme anhand zuverlässiger Daten
- Akzeptanz bei Mietern, Eigentümern und Dienstleistungspartnern, da die Einführung von ESG-Maßnahmen oft Veränderungen im Verhalten und in den Gewohnheiten bedeutet.
Trotz zahlreicher Herausforderungen gewinnt die ESG-Konformität zunehmend an Bedeutung. Durch staatliche Anreize, verbesserte Rahmenbedingungen und eine verstärkte Sensibilisierung für nachhaltiges Wohnen können diese Herausforderungen überwunden werden. Funktionale technologische Lösungen, die zunehmend auf den Markt kommen und unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bieten, vereinfachen die Umsetzung.
Der technologische Fortschritt hilft bei der Bewältigung der ESG-Herausforderungen.
Technologie als „Enabler“
Diverse Technologiefirmen haben diese Herausforderungen erkannt und liefern einen Beitrag für unterschiedliche Aspekte der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Hier sind einige Beispiele:
- Nachhaltigkeitsmanagement-Software: Es gibt spezielle Softwarelösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen, zu überwachen und zu berichten. Diese Software ermöglicht die Erfassung und Analyse von Daten zu Umweltindikatoren, sozialer Verantwortung und Governance-Praktiken. Sie bietet Funktionen wie ESG-Berichterstattung, Nachverfolgung von Zielen und Kennzahlen, Stakeholder-Engagement und Nachhaltigkeitskommunikation. Beispiel dafür ist das Unternehmen ESGeo.
- Energiemanagement-Systeme: Energiemanagement-Systeme helfen Unternehmen dabei, ihren Energieverbrauch zu überwachen, zu analysieren und zu optimieren. Durch die Erfassung und Analyse von Energieverbrauchsdaten können Unternehmen Einsparpotenziale identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ergreifen. Solche Systeme ermöglichen es auch, den Einsatz erneuerbarer Energien zu überwachen und zu steuern.
- Gebäudeautomatisierungssysteme: Durch den Einsatz von Gebäudeautomatisierungssystemen können Energieverbrauch und -effizienz in Gebäuden optimiert werden. Diese Systeme ermöglichen die automatische Steuerung von Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Klimatisierung, basierend auf Echtzeitdaten und vordefinierten Einstellungen. Dadurch kann der Energieverbrauch reduziert und der Komfort für die Bewohner verbessert werden.
- Datenbanken und Portale, die Informationen über ESG-Konformität von Unternehmen und Dienstleistern bereitstellen. Beispielsweise bietet das Unternehmen EcoVadis eine Plattform zur Zertifizierung der ESG-Konformität anhand von 21 Kriterien, darunter Umwelt, Arbeitspraktiken, Ethik und nachhaltige Beschaffung.
- Digitale Plattformen, die Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltige Lieferketten aufzubauen und zu verwalten. Diese Plattformen ermöglichen die Transparenz und Reporting. Ein Beispiel für eine klug entwickelte Lösung ist die Plattform von Yarowa.
Dienstleistungspartner müssen in die Pflicht genommen werden.
Die Umsetzung von ESG-Vorgaben in den Lieferketten
Dienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft sind entscheidend an der Wertschöpfung beteiligt. Deshalb kann es ein zweckmässiger und pragmatischer Ansatz sein, diese für die Umsetzung der ESG-Konformität vermehrt und schrittweise in die Pflicht zu nehmen. Möglichkeiten sind:
- Festlegung klarer Richtlinien und Standards. Wohnungsunternehmen sollten ihre Erwartungen an die ESG-Konformität ihrer Dienstleister klar kommunizieren und sicherstellen, dass sie diese Standards verstehen und einhalten.
- Aufnahme der ESG-Erwartungen in den Dienstleister-Verträgen. Wohnungsunternehmen können Klauseln in ihre Verträge aufnehmen, die die ESG-Konformität von Dienstleistern zur Bedingung für die Zusammenarbeit machen.
- Transparenz u.a. mittels regelmäßiger Überprüfung, wie ESG-Standards eingehalten werden. Dies kann durch Audits, Zertifizierungen oder andere Überprüfungsverfahren erfolgen.
Insgesamt ist die Überwachung der ESG-Konformität von Dienstleistern für Wohnungsunternehmen in Deutschland eine Herausforderung, die jedoch mit klaren Richtlinien, Vertragsklauseln, kontinuierlichen Überprüfungen und insbesondere adäquater Technologie bewältigt werden kann. Es ist wichtig, dass Wohnungsunternehmen sicherstellen, dass ihre Dienstleister die gleichen ESG-Standards einhalten wie sie selbst, um ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu erfüllen.
Immobilienunternehmen haben die Möglichkeit, ihre ESG-Vorgaben mittels einer modernen Dienstleister- und Auftragsmanagementplattform über ihre ganze Lieferkette hinweg pragmatisch, schrittweise und kontinuierlich umzusetzen.
Die pragmatische Umsetzung von ESG-Vorgaben im Reparatur- und Instandhaltungsprozess
In der deutschen Wohnungswirtschaft werden teilweise bereits Handwerkerkoppelungen eingesetzt. Moderne digitale Plattformen für Dienstleister- und Auftragsmanagement im Reparatur- und Instandhaltungsprozess, wie beispielsweise diejenige von Yarowa, ermöglicht es, dass
- Wohnungsunternehmen, Immobilienverwaltungen und Genossenschaften die Möglichkeit haben, automatisiert ihre ESG-Richtlinien und Vorgaben zur Kenntnis zu bringen und durch die zu beauftragenden Dienstleistungspartner digital bestätigen zu lassen. Dadurch können sie auf einfache Art und Weise sicherstellen, dass ihre Dienstleistungspartner jederzeit die aktuell gültigen Vorgaben kennen und befolgen.
- Dienstleistungspartner werden motiviert, sich bei anerkannten und spezialisierten Partnern zertifizieren zu lassen. Sie können diese Zertifikate in ihrem Profil auf der Auftragsplattform anzeigen.
- Die ESG-Konformität der Dienstleistungspartner wird transparent, Schwachstellen können identifiziert und kontinuierlich verbessert werden. Wohnungsunternehmen können so beispielsweise bei der Auswahl der Dienstleistungspartner für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten, wenn gewünscht, automatisch zertifizierte Dienstleistungspartner, bevorzugt berücksichtigen.
- Schließlich können Unternehmen der Wohnungswirtschaft mit Analytics und spezialisierten ESG-Reporting-Tools ihre Nachhaltigkeitsdaten sammeln, analysieren und kommunizieren. Beispielsweise kann berichtet werden, wieviel des vergebenen Auftragsvolumens durch ESG-zertifizierte Dienstleistungspartner geleistet wurde. Diese Tools können auch dabei helfen, Compliance-Berichte zu erstellen und öffentliche Berichterstattung zu automatisieren.
Eine solche Plattform erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen auftraggebendem Unternehmen und ausführendem Dienstleistungspartnern, sondern unterstützt zusätzlich, nachhaltig ESG konforme Lieferketten aufzubauen, zu verwalten und die teilnehmenden Dienstleistungspartner in diesen Themen weiterzuentwickeln.
Nach einer solch pragmatischen Optimierung der Lieferketten stehen weitere Umsetzungsschritte an.
Nicht nur Zertifizierungen sondern Rechenschaft über verwendete Produkte, Inhaltsstoffe und Herstellung werden gefragt sein
Verbindliche Akzeptanz und Verpflichtung zur Einhaltung von ESG-Richtlinien durch die Dienstleistungspartner, sowie Transparenz bezüglich seiner Zertifizierung ist ein erster, wichtiger Schritt.
Die weiteren Bestrebungen der Umsetzung der ESG-Vorgaben werden dahingehend sein, dass auch Transparenz bezüglich der in den Dienstleistungen verwendeten Produkte, Inhaltsstoffe sowie Herstellungsverfahren geschaffen werden kann.
Eine Dienstleister- und Angebotsmanagement-Plattform hat merkliche Auswirkungen auf die Steigerung der ESG-Konformität in Lieferketten.
Fazit
Die Einführung der Dienstleister- und Auftragsmanagement -Plattform kann ein pragmatischer Startpunkt einer kontinuierlichen Verbesserung der ESG-Konformität sein. Konsequent weiter gedacht ermöglicht diese nicht nur die Umsetzung der eigenen ESG-Richtlinien, sondern die schrittweise Befähigung der Dienstleistungspartner sich ebenfalls weiterzuentwickeln. Voraussetzung sind Veränderungsbereitschaft und der Mut für pragmatische Schritte mit digitalen Innovationen in der Organisation.
Yarowa begleitet interessierte Unternehmen kompetent bei der umfassenden Digitalisierung des gesamten Prozesses der Reparatur- und Instandhaltung, von der Schadenmeldung über Dienstleister- und Angebotsmanagement bis hin zu Reparatur und Rechnungsstellung, dies insbesondere unter Berücksichtigung der ESG-Herausforderungen.
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