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Wertsteigerung und Zukunftsfähigkeit: Wie Gewerbeimmobilien von intelligenter Ladeinfrastruktur profitieren

Eduard Schlutius

Fahrzeugen mit Elektroantrieb gehört die Zukunft der Mobilität. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um die CO2-Bilanz des Verkehrssektors zu verbessern. Auch politisch bekommt die Elektromobilität Rückenwind: Laut Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein. Zudem sollen ab 2035 in der EU nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen.

Die Zahl der Elektrofahrzeuge steigt somit stetig weiter an. Gleichzeitig lebt die Mehrheit der Deutschen in Mehrfamilienhäusern ohne Lademöglichkeiten für ihre E-Autos und in einigen Fällen ohne Möglichkeit, eine private Wallbox direkt am Wohnort zu installieren. Ein Großteil der Bevölkerung ist damit auf Lademöglichkeiten im (halb-) öffentlichen Raum angewiesen, wie auf Parkplätzen von Gewerbeimmobilien, in öffentlichen Parkhäusern oder beim Arbeitgeber. Denn genau hier entstehen oftmals lange Standzeiten, die effizient zum Laden genutzt werden können.

Einplanung von Ladestationen gesetzlich vorgeschrieben

Die Nachfrage nach Immobilien, die über Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge verfügen, wird in der Zukunft noch stärker ansteigen. Unterstützt wird der Aufbau von Ladeinfrastruktur in Gebäuden durch ein Gesetz, das 2021 verabschiedet wurde. Laut der aktuellen Gesetzeslage müssen Immobilien mit den technischen Voraussetzungen für die Errichtung von Ladeinfrastruktur ausgestattet werden: Demnach ist vorgesehen, dass sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude mit Leitungsinfrastruktur für Lademöglichkeiten ausgerüstet werden müssen.

Das GEIG (Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz) sieht vor, dass bei allen neuen Nicht-Wohngebäuden mit mehr als sechs Stellplätzen, jeder dritte mit einer Ladeinfrastruktur versehen werden muss. Zudem wird vorgeschrieben, dass bei Renovierungen von Nicht-Wohngebäuden mit mehr als zehn Stellplätzen jeder fünfte mit Schutzrohren für Elektrokabel ausgestattet und zusätzlich mindestens ein Ladepunkt errichtet wird. Die strikten Vorgaben machen die Vorrüstung für Ladestationen unter den genannten Voraussetzungen zur Pflicht. Verstöße können hohe Bußgelder zur Folge haben. Um nachträgliche und kostspielige Umbauten zu vermeiden, lohnt sich eine vorausschauende Planung und durchdachte Konzepte, die die Gebäude zukunftsfähig machen.

Einfache Erfüllung der ESG-Kriterien

Kauf- und Mietentscheidungen werden bereits signifikant davon beeinflusst, ob der Standort über Ladeinfrastruktur verfügt. Jetzt in den Aufbau von Ladeinfrastruktur zu investieren, stellt die Vermietbarkeit und damit die Zukunftsfähigkeit der Liegenschaft sicher. Damit verbunden ist auch die Steigerung von Wert und Attraktivität einer Immobilie. Mit der Installation von Ladestationen setzen EigentümerInnen und InvestorInnen ein Zeichen für Klimaschutz und erfüllen ESG-Kriterien. Die Ladeinfrastruktur führt außerdem zu einer besseren Nachhaltigkeitsbewertung, die zugleich den exklusiven Mehrwert auf dem Immobilienmarkt erhöht. Für die NutzerInnen der Ladestationen, wie MitarbeiterInnen und KundInnen, ist es zudem naheliegend und attraktiv, ihr E-Auto direkt an dem Ort zu laden, an dem sie ohnehin Zeit verbringen. Um den Aufbau von Ladeinfrastruktur konkret zu planen und eine geeignete Priorisierung der Gebäude festzulegen, führen Property Manager zunächst eine Gebäudequalifizierung durch. Diese legt fest, wie viele Stellplätze bei welchen Gebäuden elektrifiziert werden sollen.

Ladeinfrastruktur intelligent steuern und wirtschaftlich betreiben

Property Manger können auch wirtschaftlich von der Ladeinfrastruktur profitieren. Mit der Nutzung einer cloudbasierten Ladesoftware werden die Ladestationen in einem Online-Betreiberportal verwaltet und gesteuert, wobei zusätzliche Einnahmen generiert werden können. So lässt sich die Investition in den Aufbau der Ladeinfrastruktur schnell amortisieren.

Eine Möglichkeit des wirtschaftlichen Betriebs stellt die Funktion des Tarifmanagements dar: Verfügt die Ladelösung über ein flexibles Ladetarifmanagement, lassen sich unterschiedliche Nutzergruppen anlegen. Diese können dann zu selbst definierten Preisen laden. Auch beim Ad Hoc Laden kann der Betreiber den Tarif bestimmen und nicht registrierten FahrerInnen das “barrierefreie” Laden ganz einfach ermöglichen – ohne Registrierung oder Anmeldung. Die rechtssichere Abrechnung der FahrerInnen erfolgt vollautomatisiert und transparent über das digitale Betreiberportal im Hintergrund. Und auch bei Anschaffung und Aufbau von Ladeinfrastruktur lassen sich bereits Kosten sparen, denn mehrere Förderprogramme unterstützen die Errichtung von Ladeinfrastruktur im öffentlichen und privaten Raum. Die Förderung „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland” erhalten unter anderem Gewerbetreibende sowie Unternehmen, Privatpersonen oder Kommunen.

Zusätzliche Einnahmen durch THG-Quoten und Energiemanagement

Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ist seit letztem Jahr eine zusätzliche Möglichkeit, pro E-Auto in der Flotte und pro geladener kWh an öffentlich zugänglichen Ladepunkten Geld einzunehmen. Für jeden Ladevorgang erhält der Betreiber einen Pauschalpreis. Wer weiterhin CO2-emittierende Kraftstoffe in den Verkehr bringt, muss dafür zahlen. Dafür profitieren diejenigen, die bereits auf CO2-ärmere Alternativen umgestiegen sind. Es entsteht ein Tauschhandel mit den Parteien, die weiterhin CO2 ausstoßen. In beiden Fällen kann die Abwicklung auch komplett über die Ladesoftware erfolgen, sodass für Property oder Asset Manager keinerlei Aufwand entsteht.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Einsparung von Kosten ist der Einbau eines statischen oder dynamischen Lastmanagements, je nach Anforderung vor Ort. Damit wird die verfügbare Leistung nach Bedarf auf die Ladepunkte verteilt. Das stellt sicher, dass der Netzanschluss zu keiner Zeit überlastet wird und dass teure Lastspitzen vermieden werden, wodurch Kosten gespart werden.

Die Weichen für eine emissionsfreie Mobilität sind gestellt und gerade Gewerbeimmobilien können einen entscheidenden Beitrag zum Mobilitätswandel leisten.

Die Weichen für eine emissionsfreie Mobilität sind gestellt und gerade Gewerbeimmobilien können einen entscheidenden Beitrag zum Mobilitätswandel leisten.

Gebäude jetzt zukunftsfähig machen

Der Bedarf an E-Mobilität wächst stetig weiter und bringt immer stärkere Anforderungen nach flächendeckender Ladeinfrastruktur mit sich. Die Weichen für eine emissionsfreie Mobilität sind gestellt und gerade Gewerbeimmobilien können hier einen entscheidenden Beitrag am Mobilitätswandel leisten. EigentümerInnen und InvestorInnen, die sich jetzt für eine intelligente Ladeinfrastruktur entscheiden, stellen ihre Immobilien nicht nur nachhaltig für die Zukunft auf, sondern tragen einen aktiven Teil zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.

Über den Autor

Eduard Schlutius

Gründer und CEO von reev

reev ist Experte für intelligente Ladelösungen. Das Unternehmen mit Sitz in München stellt eine einfache, transparente und vollautomatisierte Plattform für die Verwaltung und Steuerung von Ladeinfrastruktur bereit. Damit bietet das Unternehmen eine zukunftsfähige, einzigartige Gesamtlösung für verschiedenste Anforderungen an. Die Mission von reev ist es, jedem die Möglichkeit zu geben, die Zukunft der Elektromobilität selbst zu gestalten, aktiv zum Mobilitätswandel beizutragen und Betreiber der eigenen Ladeinfrastruktur zu werden. Die intelligente Software wurde deshalb speziell für die Bedürfnisse von komplexen Fuhrparksituationen wie Unternehmen, Mehrfamilienhäuser, Gewerbeimmobilien, Hotels oder Parkhäuser konzipiert.