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Elektroinstallationen: Die Automobilindustrie zum Vorbild

Dr. Ralf Schmelter

Ein Großteil neu errichteter Wohngebäude wird heute immer noch so errichtet, wie in den 1950er Jahren – eine klassische Elektroinstallation mit etwas besserer Sicherheitsausstattung (FI und ggf. AFFD). Während in allen technischen Branchen die Digitalisierung bereits einen sehr hohen Grad erreicht hat, tut sich die Elektroinstallationsbranche nach wie vor sehr schwer mit dem Thema.

Schauen wir uns als Vorbild die Automobilindustrie an – hier wird mit Hilfe der Digitalisierung standardisiert und automatisiert. Der Kunde kann aus einem großen Portfolio von Funktionen und Ausstattungsmerkmalen sein Auto per App konfigurieren und erhält dann ein fertiges Produkt, dass ganz nach seinen Wünschen teilautomatisch hergestellt wurde. Der Kunde kauft sein fertiges Auto und muss sich keine Gedanken machen, von welchem Hersteller und Typ das Lenkrad, die Reifen oder der Vergaser sind, dies wird im Sinne der fertigen Gesamtlösung vom Automobilhersteller entschieden.

Vergleicht man dieses Konzept mit einer heute umgesetzten Elektroinstallation in einem Einfamilienhaus, erkennt man, dass die Elektroinstallation von solch einem Vorgehen noch meilenweit entfernt ist. Der Kunde kauft sein Haus beim Bauträger mit inkludierter Elektroinstallation, beide haben jedoch in der Regel überhaupt keine Expertise hinsichtlich technischer Eigenschaften einer solchen Installation. Das Leistungsverzeichnis wird dementsprechend sehr schwammig außerhalb der Normen erstellt und die Ausstattung ist sehr allgemein gehalten („eine Brennstelle mit Ausschaltung, 2 Steckdosen“). Bei der eigentlichen Bemusterung muss der Kunde dann ohne Vorwissen in kurzer Zeit vielfältige und gravierende Entscheidungen treffen.

Während die Entscheidung, wo welche Steckdose installiert werden soll, noch recht einfach zu treffen ist, muss er sich auch mit sehr technischen Themen, wie z.B. der Selektivität und Schutzkonzepten im Schaltschrank auseinandersetzen. Im Leistungsverzeichnis steht, dass 2 FIs verbaut werden sollen, aber für eine zukunftsweisende Installation würde man eher zu einem FI/LS z.B. für den Kühlschrank raten, der natürlich erheblich teurer ist…

Gleiches gilt für die Gebäudeautomation: der Kunde entscheidet nicht nur, ob er eine Leuchte schalten oder dimmen möchte, er muss meist auch noch den Hersteller des Aktors bestimmen.

All diese Beispiele zeigen eines: in der Automobilindustrie steht die fertige Lösung (das Auto) im Fokus, bei der Elektroinstallation stehen immer die Einzel-Komponenten im Fokus, die erst aufwändig zu einer Lösung kombiniert werden müssen. Dies zieht sich – komplett analog – durch den gesamten Prozess: Beratung, Bemusterung, Konfektionierung, Systemintegration, Installation und After-Sales-Betreuung.

Die qualitativen Anforderungen sind jedoch die gleichen – für den Kunden steht immer nur die gewünschte Funktion im Vordergrund. Der Weg der Umsetzung, um genau diese Funktionen zu erreichen, interessieren die meisten Kunden nur sehr peripher.

Es ist dringend notwendig, dass sich die Elektroinstallationsbranche schnell digitalisiert. Denn das oben aufgezeigte Vorgehen ist nicht nur fehleranfällig und teuer, es ist auch sehr personalintensiv – und der Fachkräftemangel wird noch stark zunehmen.

Es ist dringend notwendig, dass sich die Elektroinstallationsbranche schnell digitalisiert. Denn das oben aufgezeigte Vorgehen ist nicht nur fehleranfällig und teuer, es ist auch sehr personalintensiv – und der Fachkräftemangel wird noch stark zunehmen.

Fazit

Es ist dringend notwendig, dass sich die Elektroinstallationsbranche schnell digitalisiert. Denn das oben aufgezeigte Vorgehen ist nicht nur fehleranfällig und teuer, es ist auch sehr personalintensiv – und der Fachkräftemangel wird noch stark zunehmen. Durch eine konsequente Digitalisierung kann der Fachkräftemangel kompensiert werden.

Wir von ambiHome werden den Weg der Digitalisierung konsequent weitergehen – im Sinne der Bauherren aber auch im Sinne der gesamten Branche.

Über den Autor

Dr. Ralf Schmelter

Geschäftsführer ambiHome GmbH

Ralf ist Unternehmer mit Erfahrung in verschiedenen Startups und im eigenen Familienunternehmen. Aktuell setzen er und sein Team mit der ambiHome GmbH neue Maßstäbe in der Umsetzung von Smart Homes und zukunftsfähigen Elektroinstallationen; das Familienunternehmen Josef Schmelter GmbH beliefert mit hochmodernen konstruierten Bauhölzern die Baubranche.