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Herausforderungen beim Ausbau von Ladeinfrastruktur aus Kundensicht

Max Wojtynia

Wachstumsmarkt Ladeinfrastruktur in Deutschland / Deutschlands Straßen werden grüner

Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung gewinnt die Elektromobilität immer mehr an Bedeutung. Sie gilt als vielversprechende Alternative, um die Emissionen im Verkehrssektor nachhaltig zu reduzieren, weshalb in den kommenden Jahren weiterhin ein starkes Wachstum in Deutschland zu erwarten ist.

In einer Studie von Capgemini Invent und HYVE wurden 500 Konsumenten gefragt, ob sie Elektromobilität für sich in Erwägung ziehen. Während es in der Vergangenheit nur 43% waren, können sich heute schon 70% die Anschaffung eines E-Autos vorstellen. Fast 80% derjenigen, die bereits ein E-Auto besitzen, würden erneut ein E-Auto erwerben und hinzu kommt, dass die wenigsten wieder zu einer Verbrennungstechnologie zurückwechseln würden.

Herausforderungen beim Aufbau privater Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern

Doch der Anschaffungsprozess der Fahrzeuge ist nur die erste Hürde, die es zu bewältigen gibt. Denn die aktuellen Defizite in der kundenorientierten Ladeinfrastruktur sind nicht zu verachten. Der Mangel an öffentlichen wie auch privaten Möglichkeiten zum Laden hindert aktuell viele Interessierte daran, sich den Pionieren anzuschließen und auf den Kauf von herkömmlichen Verbrennungsmotoren zu verzichten. Vor allem in Mietimmobilien gibt es immer noch keine Möglichkeit, das E-Auto aufzuladen. Laut einer Studie der UScale GmbH wohnen 34% der Elektroautofahrer in Mehrfamilienhäusern. Allerdings sind aktuell nur 7% der Mehrfamilienhäuser bereits mit Ladeinfrastruktur ausgestattet. Doch gerade hier ist eine sinnvolle Lösung gefragt, schließlich finden 80% der Ladevorgänge am eigenen Stellplatz statt.

Durch die Einführung und Überarbeitung des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) und des Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetzes (WEMoG) wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Elektromobilität in Deutschland verändert. Vor allem durch die Modernisierung des WEMoGs wird das Laden zu Hause für Eigentümer:innen und Mieter:innen deutlich vereinfacht. Demnach haben letztere einen Anspruch auf die Installation einer Wallbox und können dies auch den Vermieter:innen gegenüber besser argumentieren. Eigentümer:innen können unabhängig von der Hausverwaltung Versammlungen einberufen und den Einbau von Ladestation in einem vereinfachten Verfahren beschließen, da nur eine einfache Mehrheit benötigt wird.

Doch trotz den damit einhergehenden Erleichterungen für Fahrer:innen von Elektroautos und stellenweisen Förderungen, ist es vor allem für Mieter:innen in Mehrfamilienhäusern immer noch sehr aufwändig, eine Ladestation zu installieren:

Der Status Quo beim Aufbau von Ladeinfrastruktur ist, dass Installation und Wallbox zusammen gekauft werden. Die Kosten bei diesem Vorgehen liegen erfahrungsgemäß bei €3.000 – €5.000 je Stellplatz. Dazu kommen monatliche Gebühren von €10-20 je Wallbox für den Betrieb der Anlage und die Abrechnung des geladenen Stroms. In den meisten Fällen ist dabei unklar, ob Vermieter:innen oder Mieter:innen diese Kosten tragen oder wie die Kosten zwischen den Parteien aufgeteilt werden können.

Die Studie von capgemini und HYVE zeigt zudem, dass eine wesentliche Hürde für viele Interessenten beim Einstieg in die Elektromobilität die Vielzahl und Unübersichtlichkeit der Anbieter ist, die jeweils mit spezifischen und teilweise überlappenden Angeboten auf den Kunden zugehen. Sowohl die Fahrer von Elektroautos als auch die Interessenten wünschen sich einen Partner, der alle Leistungen rund um das Thema Laden bündelt.

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Fahrer:innen von Elektroautos unkompliziert zu Hause laden wollen. Sorgenfreies Laden sollte genauso einfach und schnell möglich sein wie Streaming bei Netflix – wie kann das in Zukunft gelingen?

Nutzen ist besser als kaufen

Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur sollte nicht kompliziert sein. Eine mögliche Lösung besteht darin, die Investitionen in die elektrische Installation und die Ladestation voneinander zu trennen und die Wallboxen als Teil eines monatlichen Abonnements anzubieten. Dadurch tragen Vermieter:innen lediglich die Kosten für die elektrische Erschließung der Stellplätze, während Mieter:innen flexibel und sorgenfrei ein Wallbox-Abo abschließen können.

Indem alle Stellplätze zunächst von den Vermieter:innen elektrisch erschlossen und mit einer Wallbox-Vorbereitung ausgestattet werden, kann schon heute der zukünftige Bedarf berücksichtigt werden und die Investitionskosten für Immobilienbesitzer:innen werden gleichzeitig so weit wie möglich reduziert. Dadurch kann die Entscheidung für eine gemeinschaftliche Ladelösung erleichtert und Insellösungen mit individuellen Wallboxen vermieden werden. Dies ist besonders wichtig, um eine uneingeschränkte Skalierbarkeit der Anlage zu gewährleisten, sodass immer mehr Autofahrer:innen unkompliziert auf Elektrofahrzeuge umsteigen können.

Laut einer Studie wohnen 34% der Elektroautofahrer in Mehrfamilienhäusern. Allerdings sind aktuell nur 7% der Mehrfamilienhäuser bereits mit Ladeinfrastruktur ausgestattet.

Laut einer Studie wohnen 34% der Elektroautofahrer in Mehrfamilienhäusern. Allerdings sind aktuell nur 7% der Mehrfamilienhäuser bereits mit Ladeinfrastruktur ausgestattet.

Die Vorteile für Mieter:innen der Immobilie liegen auf der Hand. Durch den Abschluss eines Wallbox-Abonnements fallen faire monatliche Preise nach dem jeweiligen Bedarf an und es muss im Voraus keine hohe Investition getätigt werden. Damit erhalten die Mieter:innen eine hohe Flexibilität, auch wenn sie einmal umziehen sollten. Die Wallbox ist sehr viel schneller betriebsbereit als bei individuellen Lösungen. Auch die jährliche Wartung der gesamten Ladeinfrastruktur und der verbauten Wallboxen wird von einem Anbieter übernommen. Bei Fragen und Problemen steht er als Ansprechpartner zur Verfügung und bietet aus der Ferne Unterstützung, behebt Fehler und organisiert im Notfall Service-Einsätze.

Die Nutzung einer Wallbox – so einfach wie Streaming per Netflix: Darauf hat sich das PropTech HEIMLADEN spezialisiert und sorgt dafür, dass Mieter:innen ihre eigene Stromtankstelle erhalten und unkompliziert laden können. Damit wird der Weg zu einer nachhaltigen und bequemen Elektromobilität geebnet.

Über den Autor

Max Wojtynia

Co-Founder HEIMLADEN GmbH

Inspiriert von seiner Leidenschaft für E-Autos hat Max Wojtynia HEIMLADEN 2020 gegründet. Als Full-Service-Partner für die Immobilienwirtschaft stattet das Unternehmen Stellplätze mit zukunftsfähiger Ladeinfrastruktur aus. Ihre Mission ist es, den Übergang zu nachhaltiger Mobilität zu beschleunigen, indem Fahrer:innen von Elektroautos flexibles und sorgenfreies Laden ermöglicht wird.