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Mitmachenergiewende mit Mieterstrom

Sebastian Ziesel

Das 1,5-Grad-Ziel darf noch lange nicht aufgeben werden. Denn schaffen wir es nicht, werden Generationen nach uns in einer anderen Welt leben. In einer Welt, in der es keine Artenvielfalt mehr gibt, in der Riffe total ausgeblichen sind und Wälder zugrunde gehen.

Damit es uns gelingen kann, das 1,5-Grad-Ziel doch noch zu erreichen, ist es notwendig, so schnell wie möglich viele Menschen mitzunehmen. Energiewende muss nicht kompliziert sein. Energiewende muss nicht teuer sein. Energiewende darf nicht nur das Ziel einer Bildungselite sein. Alle Menschen müssen daran teilnehmen können.

Mieterstrom ist eine Möglichkeit dazu, damit viele Menschen von einer Energiewende profitieren können. Laut einer Potenzialanalyse des Photovoltaik Branchenverbandes können alleine in den 10 größten Städten in Deutschland 1,2 Millionen Mieter von Mieterstrom profitieren.

Mieterstrom – gemeinsam profitieren ohne Risiko

Sinnvollerweise wird Mieterstrom mit Echtzeitdaten und mit einem Mehrtarifmodell umgesetzt. Dies schafft nicht nur Transparenz beim Verbrauch, sondern der Mieter profitiert auch von einem deutlich günstigeren Stromtarif, wenn die PV-Anlage Strom produziert. Der Mieter wird somit animiert, gerade dann Strom zu verbrauchen, wenn PV-Strom zur Verfügung steht.

Gleichzeitig hat der Eigentümer der Anlage kein Risiko, da er den Preis für den Reststrom in gleicher Höhe weitergeben kann. Dies ist gerade in Zeiten von hohen Strompreisen unerlässlich.

Für die Optimierung der Eigenverbrauchsquote sollte Mieterstrom mit einem Smart Home System, wie Loxone, oder einem Energiemanagementtool, wie dem Solarmanager, umgesetzt werden. Diese schaffen die Möglichkeit große Verbraucher, wie Wärmepumpe oder Warmwasseraufbereitung mit der Stromerzeugung zu kombinieren und automatisiert zu optimieren.

Mieterstrom – einfach gemacht

Mieterstrom muss nicht kompliziert sein. Hierbei gibt es zwei grundlegende Modelle. Der Immobilieneigentümer betreibt die Photovoltaikanlage selbst und tritt als Vollversorger auf oder er nutzt einen Contracting-Anbieter.

Beim Contracting-Modell in Bezug auf eine PV-Anlage wird das Dach verpachtet. Der Contractor tritt als Energieversorgungsunternehmen auf und verkauft den Strom an die Mieter. Gleichzeitig zahlt er dem Dacheigentümer eine Pacht. Dieses Rund-um-Sorglos-Paket hat jedoch auch seine Nachteile. Neben rechtlichen Risiken in Bezug auf die Verpachtung fallen die finanziellen Vorteile sowohl für Eigentümer und Mieter deutlich geringer aus.

Übernimmt der Eigentümer selbst die Rolle des Anlagenbetreibers, gibt es Hardware- und Softwarelieferanten, wie die smartRED, die ihn einfach und schnell fit für seine Rolle machen. Die Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage sowie der Messgeräte übernimmt dabei ein regionaler Solarteur. Ist alles eingerichtet, kann der Eigentümer die Mieterstromabrechnung automatisiert selbst erstellen. Möchte er dies nicht, gibt es auch hier Dienstleister, wie die ABM-Mess Service GmbH, welche die Mieterstromabrechnung für ihn erstellt.

Energiewende muss nicht kompliziert sein. Energiewende muss nicht teuer sein. Energiewende darf nicht nur das Ziel einer Bildungselite sein. Alle Menschen müssen daran teilnehmen können.

Energiewende muss nicht kompliziert sein. Energiewende muss nicht teuer sein. Energiewende darf nicht nur das Ziel einer Bildungselite sein. Alle Menschen müssen daran teilnehmen können.

Mieterstrom und Elektromobilität – eine gute Kombi

Mieterstrom ist jedoch nur ein Meilenstein auf dem Weg zum Green Building. Neben der Heizanlage wird zukünftig auch die Elektroladeinfrastruktur im Gebäude zu einem immer größer werdenden Verbraucher. Entsprechend müssen auch Ladestationen in das Gesamtsystem integriert werden, um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen und Lastspitzen zu vermeiden. Ein dynamisches Lastmanagement ist dabei ein wichtiges Feature einer Ladestation.

Insbesondere in Mehrfamilienhäusern ist darauf zu achten, dass die Ladeinfrastruktur leicht erweiterbar ist. In der Regel sind es in Bestandsgebäude am Anfang nur wenige Mieter, welche auf Elektromobilität setzen.

Gehen wir es an – gemeinsam in eine grüne Zukunft – die Möglichkeiten sind da!

Über den Autor

Sebastian Ziesel

Business Developer smartRED

Sebastian Ziesel versteht sich als Proptech-Enthusiast und Entrepreneur. Neben seiner Tätigkeit als Business Developer bei smartRED ist er wissenschaftlicher Betreuer im Studiengang Digital Business Management an der DHBW Heidenheim und Juror im Gründerpreis Baden-Württemberg. Sebastian Ziesel hat einen Master of Science in Finance, Accounting und Controlling. Daneben machte er noch einen MBA im Bereich Internationales Immobilienmanagement mit Aufenthalt in London und Zürich. Vor seiner Zeit bei der smartRED und ABM war er für das Corporate Venturing Controling bei der Carl Zeiss AG verantwortlich.