Dichte Luftleitungen als Basis für Energieeinsparungen in Gebäuden
Knapp drei Millionen Nichtwohngebäude in Deutschland sind mit RLT-Anlagen ausgestattet. Diese sollen den erforderlichen Mindestluftwechsel sowie hygienische Innenraumluftbedingungen gewährleisten. Zudem spielen sie eine Schlüsselrolle beim Erreichen einer hohen Energieeffizienz des Gebäudebestands. Um die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen, braucht es mehr als smarte Steuerungen und den Austausch alter gegen neue Ventilatoren. Vorrangig gilt es, dass seit Jahren bekannte, oftmals verschwiegene und bisher nicht gelöste Grundproblem zu beseitigen: undichte Luftleitungssysteme mit Leckageraten von durchschnittlich 15 bis 40 Prozent.
Etwa 30 bis 50 Prozent der Gesamtenergiekosten im Gebäudebestand werden unnötigerweise durch die Undichtigkeiten in den Luftleitungssystemen von RLT-Anlagen verursacht. Leckagen sind ein Kostenfresser. Rund ein Sechstel der teuer behandelten, sprich erwärmten, gekühlten, be- oder entfeuchtete Luft, geht in Zwischendecken verloren. Da nur ein Teil des Lebensmittels Luft in den Räumen ankommt, in denen die Luft bestimmungsgemäß benötigt wird, können hygienische oder gesundheitliche Probleme die Folge sein. Hinzu kommt, dass RLT- Anlagen aufgrund der Undichtigkeiten nicht energieeffizient betrieben werden können und zu einfach vermeidbaren CO2-Emissionen führen. Global betrachtet kann etwa eine Gigatonne CO2-Äquivalent pro Jahr eingespart werden, wenn die unvermeidbaren Undichtigkeiten in Luftleitungssystemen zuverlässig beseitigt werden.
Unvermeidbare Undichtigkeiten im Luftleitungsbau
Der Grund für Undichtigkeiten liegt in der Natur der Produkte und der Prozesskette im Luftleitungsbau. Luftleitungsbauteile werden aus Blech gefertigt und sind mehrere Tage per LKW unterwegs. Das führt bei den fragilen Bauteilen schnell zu Transortschäden und Verzug.
Wenn die Luftkanalbauteile nicht fachmännisch montiert oder installiert werden, und es keine Qualitätssicherung am Ende der Prozesskette gibt, sind Leckageraten von 15 Prozent und mehr, keine Seltenheit. Selbst wenn die Ausschreibung anderes erfordert und Standards bei Produktion, Planung und Montage eingehalten werden (Tabelle 1).
Minimaler Aufwand für maximale Energieeffizienz
Mit dichten Luftleitungen Energie und bares Geld sparen
Ein gefördertes Verfahren mit zahlreichen Vorteilen
Neben erheblichen Kosteneinsparungen durch eine höhere Energieeffizienz, verbessern dichte Luftleitungssysteme die Luftverteilung in geschlossenen Räumen. Das trägt nachweislich zu mehr Hygiene, Komfort und einer höheren Produktivität bei.
Dichte Luftleitungen als grundlegende Basis
Dichte Luftleitungen als verpflichtender Standard
Die, durch die Abdichtung von Luftleitungssystemen (alleinstehend oder auch in Kombination mit z.B. neuen, energieeffizienten Ventilatoren) erzielbaren Energie- und Kosteneinsparungen, sind so hoch, dass RLT-Anlagen die Schlüsselrolle beim Erzielen eines klimaneutralen Gebäudebestands nicht abgesprochen werden kann.
Das Festsetzen einer Mindestdichtheitsklasse von ATC 3 und eine nachträgliche Abdichtung von Luftleitungssystemen mit dem Aeroseal-Verfahren erscheint nur logisch. Das gilt für Bestand, Retrofits und Neubauten. Das Aeroseal-Verfahren sollte daher von Aeroseal-Lizenznehmern in ganz Europa, Gebäudeeigentümern, Investoren und Energieeffizienznetzwerken konsequent ausgeführt werden.